// Paulo Moura

Link: www.lettre-ulysses-award.org/authors04/moura.html ; www.publico.pt

„`Weiß die Welt, dass wir hier sind?´ fragt Jonathan, 29. `Gibt es in Europa jemanden, der im Gebüsch lebt? Weiß die Welt, dass wir hungern? Dass wir ohne Dach sind, im Winter, im Regen und in der Kälte? Dass wir gejagt und getötet werden?´ (…) In Missnana hat der Tod einen leichten Schlaf.“

Journalist, Schriftsteller. Paulo Moura wurde 1959 in Porto geboren. Nach dem Abschluß seiner Studien in Geschichte und in Journalismus an der Universität von Porto begann er 1989 bei der portugiesischen Tageszeitung Público seine journalistische Arbeit. Von 1993 bis 1995 berichtete er als Amerikakorrespondent aus Washington und New York. 1997 begann er für Pública zu arbeiten, deren Herausgeber er von 1999 bis 2001 war.

Über Jahre publizierte Moura Chroniken und Reportagen zu Kultur und Medien. Er berichtete aus vielen bedeutenden Konflikt- und Kriegsgebieten, wie Algerien, Angola, Jugoslawien, Tschetschenien, Afghanistan, dem Kosovo und dem Irak. Den Feldzug der afghanischen Nordallianz begleitete er von Kadja Baudin bis Kabul und im Irak folgte er den nordamerikanischen Truppen auf ihrem Weg von Kuwait bis Bagdad.

Diskussion "Investigativjournalismus und Unabhängigkeit"
Fr.09.09.2005 15.00 bis 17.00 Uhr - Schlossbergrestaurant 
(limitierte TeilnehmerInnenanzahl: 30 - keine Anmeldung!) weitere infos>>

"Independent people / Independent movements"
Fr.09.09. + Sa 10.09. - 18.00 bis 21.00 Uhr - Dom im Berg
 

Moura erhielt zahlreiche Preise, darunter den Reportagepreis der Fundação Luso-Americana para o Desenvolvimento (1994), den Reportagepreis des portugiesischen Verlegerverbandes (1996, 1998, 2002) und den Journalismuspreis der Europäischen Kommission (2001). Für seine Berichte über die unmenschlichen Lebensbedingungen der subsaharischen Flüchtlinge wurde ihm der Journalism for Tolerance-Prize des UN-Hochkommissars für Einwanderung und ethnische Minderheiten zuerkannt.

Seine zweiteilige Magazinreportage Missnana. The Light Sleep of Death und A Baby and a Passport to Heaven wurde für den Lettre Ulysses Award nominiert: Hier berichtet Moura von den Strategien afrikanischer Flüchtlinge auf dem Weg in den reichen Norden, von ihren Durchgangsstationen und Lebensbedingungen und ihren vielfältigen Versuchen, sich in die Festung Europa durchzuschlagen.

Vor seiner journalistischen Laufbahn war Moura Geschichtslehrer. Heute lehrt er Journalismus an der Escola Superior de Comunicação Social de Lisboa.

Paulo Moura lebt in Estoril bei Lissabon am Meer und hat einen sechzehnjährigen Sohn, der Wissenschaftler werden möchte.