// Gustav & Gang
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Bei Eva Jantschisch alias Gustav wird melancholische Niedlichkeit zur subversiven Strategie. Wer die junge Künstlerin aus Wien schon mal live hinter ihrem scheinbar infantilen Gerätepark gesehen hat, hat sich von ihrem ironisch schüchternen Lächeln vermutlich genauso in die Irre führen lassen, wie ihr Debüt-Album vordergründig auf die falsche Fährte lockt. Eva singt und flüstert zu ihrem elektronischen Songwriting mit sehr schöner, genau an den richtigen Stellen brüchiger Stimme in ungewohnt stolpernden, fast jazzigen Phrasierungen. Die Texte kommen überraschende durch die Hintertür rein und hauen den HörerInnen ordentlich aufs Ohr. Im Titelstück ›Rettet Die Wale‹ singt Frau Gustav zart »Rettet die Wale / und stürzt das System«, später: »lasst den Kindern ihre Meinung / oder treibt sie früher ab«. Politik, ob die ganz große oder die private, wird in Tracks wie ›We Shall Overcome‹ oder ›Little Weird Grrrl‹ zuhauf verhandelt. Die Liste der von Eva in ihrem Wohnzimmer eingespielten Instrumente ist beeindruckend lang und divers, und man kann sich irgendwie vorstellen, dass sich in diesem Wohnzimmer auch Jim O’Rourke oder Dani Siciliano zu Hause fühlen würden. (Quelle:Intro)