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Rethink Europe 1+2

Sessions 1+2

Folgende Sessions bestehen aus einem inhaltlichen Input und anschließendem Gespräch, wobei das Publikum die Möglichkeit hat, eigene Erfahrungen, Lösungsvorschläge oder Bedenken einzubringen. Es wird von einem ModeratorInnen-Team mittels "dynamic facilitation" intensiv begleitet, um anschließend die Themen zusammenzuführen und in Kontext zu setzen:

Session 1 - Ort: FORUM STADTPARK, Erdgeschoss:


Extreme Rechte in Europa

Durch Europa hallt der Kampfruf „Abendland in Christenhand!“. Die von Dekadenz raunenden Abendlandretter, schon 1933 von Karl Kraus als „Untergangster“ entlarvt, wollen aber nicht mehr rechtsextrem sein, sondern Verteidiger von Demokratie und Liberalität. Die Feindbilder werden nachjustiert, der alte Rassismus und der noch ältere Antisemitismus auf die Höhe der Zeit gebracht. Gegen den gemeinsamen Feind rückt man zusammen, die nationalen Gegensätze werden in den Hintergrund gedrängt. Der Rechtsextremismus in Europa wird zu einem europäischen Rechtsextremismus. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die neoliberalen Verwüstungen des Sozialen: Die herrschende Politik, in welcher immer mehr Bereiche von demokratischen Aushandlungsprozessen ausgeklammert und zu exekutierenden „Sachzwängen“ werden, lässt antidemokratische Haltungen anwachsen. Vergrößert wird die Bedrohung durch eine EU, die dem Rechtsruck politisch und institutionell nichts entgegen zu setzen hat. Vielmehr stellt sie aufgrund ihrer strukturellen Defizite selbst einen Teil des Problems dar.

Vortragende: Andreas Peham (AT), Katharina Nocun (DE)
Moderation: Brigitte Kratzwald (AT)


Session 2 - Ort: FORUM STADTPARK, 1.Stock

Sozial-ökologische Perspektiven für Europa
Jenseits von Wachstum und Kapitalismus

Im Kapitalismus wird ökonomisches Wachstum als unverzichtbar erachtet. Wachstum ist das Hauptziel staatlicher Wirtschaftspolitik und jedes Unternehmens; es gilt als Grundbedingung für eine florierende Wirtschaft und für die Stabilität von Gesellschaften. Doch wir befinden uns heute nicht allein in einer strukturellen Krise des Kapitalismus als eines welt-ökonomischen Systems, aus der kein Weg zurück führt - in die Wachstumskonstellation vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007/2008. Zugleich sind wir mit einer tiefen Krise des Kapitalismus als eines welt-ökologischen Systems konfrontiert - einer Krise, die zum ersten Mal in der Geschichte tatsächlich die Zukunft aller auf dem Planeten lebenden Menschen miteinander verknüpft.
Könnte ein „grüner Kapitalismus“ den Ausweg weisen? Zweifel sind angebracht, dass sich mit einem Mix aus der Förderung erneuerbarer Energien, beschleunigtem technologischen Wandel und Appellen, die zu Konsum- und Lebensstilwandel aufrufen, der „Krieg gegen den Planeten“ stoppen ließe.

Vortragende: Birgit Mahnkopf (DE)
Moderation: Josef Obermoser (AT)

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