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Unsere Sehnsucht nach Veredelung

Das quantifizierte Selbst zwischen “digitaler Alchemie” und einem neuen Gesellschaftsvertrag

Digitale Selbstvermessungstechnologien boomen: als autoethnografische Forschungswerkzeuge, als in Szenen organisierte proto-wissenschaftliche Selbsterforschung („Quantified Self“) sowie als popularisierte Alltagspraxis. Sie sind episch, weil ihr Gebrauch zeitgeistkonformen Narrationen über ein besseres Leben folgt. Sie sind utopisch, da in Praxisformen immer auch Zukunftsentwürfe projiziert werden, die mit Vorstellungen über ideale Gesellschaften verbunden werden. Schließlich ist digitale Selbstvermessung auch mystisch, weil selbst hochmoderne Technologien nicht verbergen können, dass das zugrundeliegende Wirkungsprinzip uralt ist: Algorithmisierung ist eine Renaissance des alchemistischen Prinzips im Gewand der digitalen Transformation. Dabei werden „unedle“ Menschen mittels einer „Konversion“ in „veredelte“ Träger sozial erwünschter Eigenschaften verwandelt. Vor diesem Hintergrund stellen sich Fragen nach möglichen schleichenden Entgrenzungen für Individuum und Gesellschaft (nicht nur der „Generation Y“), nach digitaler Souveränität sowie einem möglichen Schutz vulnerabler digitaler Konsumenten.

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