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DAF (de)
Über diese Band wurde viel gesagt: Sie wurden als "Paten des Techno", als Pioniere der EBM und als Vorfahren des Electropunks bezeichnet. Doch sie lachen nur kühl und bleiben bei jedem Versuch, sie zu historisieren, verschlossen. Die Deutsch Amerikanische Freundschaft - besser bekannt als DAF - ist ein Mythos.
Was wir wissen, ist, dass sie zwischen 1980 und 1982 vier Alben in kurzer Zeit veröffentlicht haben und dass diese Alben die Geschichte der Musik weltweit verändert haben. Doch der internationale Ruf von DAF basierte sicherlich nicht auf dem Namen: Gabi Delgado-López und Robert Görl waren nie auf der Suche nach Freundschaft; ihr Ausdruck war immer ein stählerner, durchdringender Blick, und sie präsentierten sich mit einer präzise inszenierten Eiseskälte, die die Leidenschaft, die in ihnen brannte, widersprach.
DAF bildete sich zunächst als Quintett im Düsseldorfer Ratinger Hof neben Bands wie Fehlfarben, Der Plan, Mittagspause und anderen, wandte sich aber später einem konzeptionellen Ansatz zu, der keinen Raum für andere "junge Herren" ließ. Von da an arbeiteten sie als Duo. Mit präzisen perkussiven Elementen, die im klassischen Jazztraining beherrscht werden, einem legendären Korg MS-20 und einem hochfetischistischen militaristischen Spoken-Word-Stil produzierten sie vier Alben in rascher Folge - Platten, die als Ersatz für Sex, Drogen und Gewalt verstanden werden könnten. Während das erste Album, Die kleinen und die Bösen - auf dem die Hälfte der Tracks im Studio von Conny Plank aufgenommen wurde, während die B-Seite Live-Aufnahmen enthielt - noch Wurzeln in der Original-Punk-Musik andeutete, schufen sie dann auf Alles ist Gut, Gold und Liebe und Für immer ein Triptychon aus ledriger, schweißgetränkter Hedonistik. Anfang der 1980er Jahre veröffentlichten die Platten im DAF-Boxset Groenland Records, die dieses Duo schnell zur internationalen Aushängeschild der Musik machten, die heute alle mit dem Rheingebiet verbinden: DAF war zusammen mit Kraftwerk und Can die Vorreiterin der deutschen elektronischen Musik. Sie waren immer in Mode. Sequenzer, Synthesizer, kommandierende Drumbeats und der schneidendste Stakkato-Sprechgesang - eine Alliteration, die nur durch den Begriff der Uniform unterbrochen wird. Nur wenigen Bands ist es gelungen, ihren eigenen Look so meisterhaft zu gestalten und ihn sogar zum Thema ihrer Arbeit zu machen: "Was ziehst du an heut nacht?", "Verehrt euren Haarschnitt" und - oh ja - "Tanz den Mussolini."
DAFs militaristischer Aspekt wird nur durch ihre Haltung der Verleugnung gebrochen, die uns einlädt, mit ihnen im Dunkeln zu tanzen und Delgado-López' rhythmischen Bewegungen zu folgen - auch wenn er ganz für sich selbst zu tanzen scheint. Vielleicht ist es dieser Widerspruch selbst, der dieses Duo so ewig macht.
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