Beginn des Seitenbereichs: Inhalt
Weitere Programminfos und Tickets ab sofort erhältlich
Von 4. bis 8. März 2020 bietet nicht nur das Musikprogramm viele spannende Live-Konzerte, elektro-akustische Experimente und mitreißende Beats, auch im Kunst- und Diskursprogramm legt das Elevate mit klingenden Namen und Themen nach.
Tickets ab sofort erhältlich!
Ab sofort sind auch Weekendpässe und Tageskarten in sämtlichen Kategorien erhältlich - solange der Vorrat reicht!
>> Ticket-Shop
ELEVATE MUSIC: Mensch-Maschine, Trance und Psychoakustik
Das Mausoleum wird dieses Jahr erneut von drei Acts bespielt. In einem vom Elevate initiierten Projekt nähern sich Dorian Concept und Zanshin künstlerisch einem der Prototypen des Synthesizers – dem Max Brand Synthesizer. Die ersten Schaltpläne dieses Instruments wurden 1957 von Bob Moog erstellt, der nach den Ideen des Komponisten Max Brand eine einzigartige Maschine konstruierte. Nicht nur klanglich, sondern auch durch sein Interface unterscheidet sich das monströse Gerät von anderen Synthesizern: Neben zwei Klaviaturen und zusätzlichen Manualen zur Spannungssteuerung finden sich auch zwei Fußpedale. Während sich Synth-Wizard Dorian Concept an den Keys und Pedalen zu schaffen machen wird, wird Zanshin die Regler der Klangerzeugung bedienen. Es entsteht ein Dialog der beiden Musiker, die in einer Zeit der Userfreundlichkeit das Unvollkommene dieses Instruments begrüßen und darin die Natur des Menschen zu erkennen glauben. Gemeinsam versuchen sie, dieses eigenwillige Instrument zu entschlüsseln und neu zu wenden. Ähnlich eigenwillig ist das Instrument, das die installative Performance „Torso” bespielt. Es beinhaltet vier 100V-Lautsprecher, die auf vier Rotoren installiert wurden und sich in wechselnder Geschwindigkeit drehen. Zusätzlich wurden Mikrofone installiert, die die Sounds in Feedbackschleifen zum Klingen bringen. In seiner 2019 mit dem Prix Ars Electronica, der Goldenen Nica, ausgezeichneten Arbeit setzt sich Peter Kutin mit psychoakustischen Effekten auseinander. Die Komposition des österreichischen Sound Artists ist minimalistisch und subtil. Sie arbeitet mit otoakustischen Effekten und verwischt die Differenz von synthetischer und menschlicher Klangerzeugung. Die psychoakustischen Effekte irritieren unsere Sinne, während zusätzlich installierte Stroboskop-Blitze uns in einen Trance-gleichen Zustand katapultieren.
In einer weiteren Commission finden der Filmemacher Vincent Moon und die Experimentalvokalistin Hatis Noit zusammen. Moon bereist seit über einer Dekade den Globus, um Filme über die unterschiedlichen musikalischen Sprachen und Szenen zu drehen. Darunter finden sich Aufnahmen ritualistischer Zeremonien ebenso wie Recordings aus dem legendären Berliner Club Berghain. Neben einer umfangreichen Installation im Orpheum, in der ein vierstündiger Film von ihm zu sehen sein wird, wird er im Mausoleum gemeinsam mit der Musikerin Hatis Noit auftreten. Inspiriert von nepalesischem Mönchsgesang, arbeitet diese sich an dem expressiven Spektrum der menschlichen Stimme ab und lässt japanische klassische Musik und gregorianische Choräle, bulgarische Folklore und avantgardistisches Experiment ineinandergreifen. Ihre transzendentalen Avantgarde-Stücke basieren ausschließlich auf der Modulation ihrer Stimme, deren beeindruckende Range auch Musiker wie Kevin Martin aka The Bug oder den Pianisten Lubomyr Melnyk zu Kollaborationen mit der japanischen Musikerin bewegt haben. Ihr neuester Release ist auf Erased Tapes erschienen. Im Forum Keller wird mit The International Nothing ein in Berlin stationiertes Klarinettenduo zu hören sein. Michael Thieke und Kai Fagaschinski entlocken ihrem Instrument alle nur erdenklichen Klangfarben und sind doch Verfechter eines radikalen Minimalismus. Das Duo operiert mit psychoakustischen Strategien wie Differenztönen und setzt gleichzeitig auf Stille und Flüchtigkeit.
Der Samstag im Dom bringt mit Gudrun Gut eine Ikone des frühen Berliner Undergrounds auf die Bühne. Als Gründungsmitglied von Bands wie Malaria! oder Matador und ehemaliges Mitglied der Einstürzenden Neubauten gilt Gut als eine zentrale Figur der deutschen Industrial- und Post-Punk-Szene der 1980er Jahre. Mit ihrem Soloprojekt präsentiert die Gender-Aktivistin Gut enigmatischen Elektro-Pop, in dem laszives Spoken-Word, hypnotische Synthsounds und Techno-Beats auf eigenwillige Art zusammenfinden. Eigenwilligkeit zeichnet auch die Arbeit der Produzentin und Sängerin Kelly Lee Owens aus, die diesmal mit einem ihrer DJ-Sets zu hören sein wird. Ähnlich wie in ihren selbst produzierten Releases und Remixes für Acts wie Björk, Mount Kimbie oder St.Vincent wird hier federnder Minimal-Techno mit Ambient-Sounds und verträumten Elektro-Pop-Nummern kombiniert. Die Nacht im Dom wird von der in London beheimateten Peach beschlossen, die ebenso leichtfüßig wie ihre Kollegin durch die Genres skippt und dabei Erzählungen konstruiert, in denen vibrierende Tracks aus Wave, Electro, Funk, House und Disko die Hauptrolle spielen. Ihre Sets sprühen vor Charme, sind mitreißend und uplifting.
Diskursprogramm 2020 – „Human Nature“ – Viele internationale Gäste stehen fest
Gemeinsam mit WissenschaftlerInnen, AktivistInnen und VertreterInnen aus der Wirtschaft, den Medien und der Zivilgesellschaft lädt das Elevate-Team zu einem umfangreichen und inspirierenden Diskursprogramm im Grazer Orpheum, dem Literaturhaus und dem Forum Stadtpark ein. In gesamt mehr als 30 Veranstaltungen im Diskursbereich des Elevate Festivals 2020 werden mehr als 40 internationale Gäste viel Wissen vermitteln und das Bewusstsein über wichtige gesellschaftspolitische Fragestellungen schärfen. Zu inspirieren, zum Diskutieren anzuregen und dabei auch konkrete Handlungsoptionen aufzuzeigen, ist für das Elevate-Team dabei essenziell. Die inhaltliche Ausrichtung des Elevate Festivals 2020 beschäftigt sich mit der immer wiederkehrenden Frage nach der „menschlichen Natur“ und somit auch der grundsätzlichen Frage nach der Menschlichkeit im Spektrum gesellschaftspolitischer, klimatischer und technologischer Veränderungsprozesse. Neben der Eröffnungsshow bietet das Diskursprogramm im Forum Stadtpark inhaltlich vier thematisch gegliederte Tage voller Vorträge, Workshops, Filmvorführungen und natürlich dem Kernelement der Podiumsdiskussion. Durch vielfältige Kooperationen und Gast-KuratorInnen erweitert sich das Programm noch zusätzlich um interaktive und partizipative Formate. Kooperationen mit dem Literaturhaus Graz, dem Women Action Forum Graz, dem ESC Medienkunstlabor, dem Skug Magazin und einem dem Elevate Festival vorgelagerten Symposium von Oliver Ressler in der Camera Austria runden das Programm ab.
Die brasilianisch-indigene Menschenrechtsaktivistin Daiara Tukano; die Mitbegründerin der Klima-Protestbewegung Extinction Rebellion Gail Bradbrook aus England (via Videostream); Nnimmo Bassey aus Nigeria, Umweltschützer und Poet, Träger des Alternativen Nobelpreises „Right Livelihood Award“; der US-amerikanische Autor und Gründer des Thinktanks „Center for Planetary Culture“ Daniel Pinchbeck sowie der weltbekannte Medientheoretiker, TV-Host und Buchautor Douglas Rushkoff (via Videostream). Der P2P-Peer-Technologie-Ökonom Michel Bauwens aus Belgien; die slowenische Expertin für „Holotropic Breathwork“ Simona Rakuša; der britische Musiker und Shakuhachi (japanische Zen-Flöte)-Spieler Adrian Freedman; der französische Künstler, Musikvideo- und Filmemacher Vincent Moon; der britische Doktor der Physiologie, Buchautor und Musik-Forscher Harry Witchel; die Mitbegründerin der Cyborg-Foundation Moon Ribas aus Spanien; der Ethereum-Blockchain-Experte Griff Green aus den USA (via Videostream); der britische Aktivist John Jordan; die aus Russland stammende Doktorin der Soziologie und Technologie-Forscherin Xenia Ermoshina; die Künstlerin, Anwältin und Aktivistin Nayantara Ranganathan aus Indien, die gemeinsam mit dem spanischen Künstler Manuel Beltrán auch im Arts-Bereich des Festivals das Projekt ad.watch im ESC Medienkunstlabor präsentiert, sind nur einige weitere Beispiele der internationalen Beteiligung im Diskursprogramm des Elevate Festivals 2020.
Aus dem deutschen Sprachraum freuen wir uns auf den Bestseller-Autor Norman Ohler („Der Totale Rausch“), den Thema1-Thinktank- und Green-Music-Initiative-Gründer Jacob Bilabel, die Philosophin und Autorin Ariadne von Schirach, der Changemaker, Transformationsdesigner und Governanceberater sowie Gründer des Instituts für Partizipatives Gestalten Jascha Rohr, die Wiener Transformationspsychologin Irina Nalis, die österreichische Blockchain-Expertin und Crypto-Ökonomin mit iranischen Wurzeln Shermin Voshmgir, den Mitgründer des BlockchainHub Graz sowie des Blockchain-Inkubators lab10 collective eG Thomas Zeinzinger, die Berliner Songwriterin und KI-Musik-Expertin Jovanka von Wilsdorf, die herausragende österreichische Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb (via Videostream), den Professor für Internationale Politik an der Universität Wien Ulrich Brand, den österreichischen Schriftsteller, Kybernetiker, Sprachtheoretiker Oswald Wiener, die JournalistInnen Lea Susemichel, Markus Gönitzer, Daniela Oberndorfer und Frank Jödicke, das Women Action Forum Graz sowie junge AktivistInnen der Fridays-For-Future- und Extinction-Rebellion-Bewegungen und viele weitere Gäste.
Elevate Arts & Sound-Art
ad.watch – Installation im esc medien kunst labor
Das KünstlerInnen-Duo Nayantara Ranganathan aus Indien und Manuel Beltrán aus Spanien formuliert mit seinem Projekt ad.watch ein provokantes Statement: „Politische Subjektivität wird hergestellt, kommerzialisiert und verkauft. Wie sieht es jetzt mit der politischen Partizipation aus?“ In Zusammenarbeit mit dem esc medien kunst labor präsentiert das Elevate Festival eine neue Installation der beiden Kunstschaffenden, die sich mit den Ideen von ad.watch auseinandersetzt und von 1. März bis 11. März in Graz stattfindet. ad.watch stellt die Abschottung des Zugangs zu politischen Werbeinformationen in Frage. Das Projekt sammelt Datensätze von politischen Anzeigen auf Facebook und Instagram und schafft Schnittstellen für deren Nutzung, um sie besser untersuchen zu können. Mit ad.watch können länderspezifische Kontextthemen und politische Strategien sowie Fragen zu den Infrastrukturen der Durchsetzung von Überzeugungskraft durch den Umgang mit personenbezogenen Daten untersucht werden.
The Entropy Gardens ist eine VR-Arbeit der Künstlerduos Depart aka Leonhard Lass und Gregor Ladenhauf. In ihrem neuesten Projekt beschäftigen sie sich mit einer der archetypischsten Künste der Menschheit - der Gartenkunst. The Entropy Gardens baut einen virtuellen Garten als poetisches Ökosystem auf und positioniert sich dafür im Spannungsfeld von Experimentalfilm, Medienkunst und Computerspiel. Entropy Gardens wird von 04. März bis 07. März in unterschiedlichen Festival-Locations zu sehen sein.
Ticketvorverkauf startet am 11.12.2019
Ab sofort sind auch Weekendpässe und Tageskarten in sämtlichen Kategorien erhältlich - solange der Vorrat reicht!
>> Ticket-Shop
Ende dieses Seitenbereichs.
Springe zur Übersicht der Seitenbereiche.