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The Art of Revealing
Überwachungskritik, Deep Web und Hacking als künstlerische Position in der post-Snowden Ära
Das Internet wie wir es kennen ist nur die Spitze des Eisbergs. Unter ihm liegt das „Deep Web“ - der Teil des World Wide Web, der nicht im Index herkömmlicher Suchmaschinen verzeichnet ist – das „freie Internet“. Seit den Leaks von Edward Snowden wissen wir, dass der Datenverkehr im Internet umfassend von Geheimdiensten überwacht wird.
Parallel zum Deep Web exisitiert der von der Presse gerne als „Darknet“ bezeichnete Bereich des Internets. Das Darknet ist ein anonymes Peer-to-Peer Netzwerk, das nur mit bestimmter Software (z.B. Tor) zugänglich ist, und – weil es verschlüsselt ist – die Identität der Nutzer*innen nicht preisgibt. Das anonyme Netzwerk stieß auf reges Medieninteresse, als der virtuelle Marktplatz für illegale Güter „Silk Road“ 2013 vom FBI vom Netz genommen wurde.
Die Strukturen des Deep Web bieten jedoch auch Whistleblower*innen und Journalist*innen dringend benötigte Technologien zum anonymen Informationsaustausch, auf die sie ebenso angewiesen sind, wie Aktivist*innen in Diktaturen oder Staaten, die politische Zensur und die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung betreiben.
Diese beiden Facetten der weltumspannenden Datennetze die wir „Internet“ nennen, entfachten einen öffentlichen Diskurs über Internetzensur und Netzneutralität.
Mehr und mehr finden sich Netzkünstler*innen, die das Potenzial des weithin unbekannten Deep Web nutzen. Sie setzen sich mit Themen wie Überwachung, Privatsphäre, Code, Anonymität, Hacking und Journalismus in digitaler Kultur auf kritische Weise auseinander. Mit einem Fokus auf die Schnittstelle zwischen Kunst, Technologie und Politik reagieren sie kreativ auf aktuelle Ereignisse, die unsere Welt verändern.
Im Gespräch berichtet Addie Wagenknecht über das „Deep Lab“: Es werden die Spuren des Cyberfeminismus erforscht und mit Drohnen Kunst kreiert. Die !Mediengruppe Bitnik und der Hacktivist und Künstler Jacob Appelbaum, der erst kürzlich mit Ai Weiwei zusammengearbeitet hat, sprechen über ihre künstlerische Position. Appelbaum und Weiwei haben unmittelbare Erfahrung mit politischer Repression – sie sind durch ihre Arbeit bereits in die Fänge von Geheimdiensten geraten.
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