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Eine Internationale der Nationalen?
Rechtsextreme Strukturen in Österreich und deren internationale Vernetzung
Quer über den Kontinent hallt der Kampfruf „Abendland in Christenhand!“. Aber die von Dekadenz raunenden Abendlandretter, schon 1933 von Karl Kraus als „Untergangster“ entlarvt, wollen nicht mehr rechtsextrem sein, sondern Verteidiger von Demokratie und Liberalität. Die Feindbilder wurden nachjustiert, der alte Rassismus und der noch ältere Antisemitismus auf die Höhe der Zeit gebracht. „Wir sind europäische Brüder, weil wir nicht islamisiert werden wollen“ (Heinz-Christian Strache): Gegen den gemeinsamen Feind rückten rechtsextreme Parteien zusammen, die nationalen Gegensätze wurden mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt und es droht sich ein geeinter Machtblock der extremen Rechten auszubilden. Der Rechtsextremismus in Europa hat sich zu einem europäischen Rechtsextremismus ausgewachsen. Während der Neonazismus seit jeher international vernetzt agiert, gelang es den rechtsextremen Parteien erst mit ihrem Kampf gegen „Islamisierung“, eine überstaatliche Allianz zu bilden.
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