Sophie Magon (fr)

Die Pariserin Sophie Magon interessiert sich für Ökologie, Politik, Kunst, Gesundheit, neue Konsumformen und Reisen. Sie arbeitet für Ensae, die Pariser Hochschule für Ökonomie, Statistik und Finanzwesen.

Seit 2010 ist Sophie Mitglied der Amap les Trognons de la Nation. Amap steht für Association de Maintien de l’Agriculture Paysanne (Verein zur Erhaltung der bäuerlichen Landwirtschaft). Die Intention dieser Initiativen ist es, eine direkte Beziehung zwischen Bäuer*innen und einer Gruppe von Esser*innen herzustellen. Letztere bezahlen vorab für die gesamte Jahresernte der Bäuerin bzw des Bauern, sodass diese*r  ökonomisch abgesichert ist und sich voll und ganz der Produktion hochwertiger Lebensmittel widmen kann.

Die Amap Trognons de la Nation wurde 2009 von einigen Menschen ins Leben gerufen, die die lokale kleinstrukturierte Landwirtschaft unterstützen und biologisches Gemüse essen wollten. Derzeit hat sie 60 Mitglieder. Diese verpflichten sich dazu, vorab für die Ernte zu bezahlen, mindestens einmal pro Jahr den Hof zu besuchen und dort mitzuhelfen und mindestens viermal jährlich beim Verteilen der Lebensmittel zu helfen. Die Bäuerin bzw der Bauer verpflichtet sich, einmal pro Woche Gemüse in Bioqualität zu liefern und persönlich anwesend zu sein, wenn es die Esser*innen abholen sowie den Anbauplan gemeinsam mit den Esser*innen zu gestalten und die Besuche am Hof zu organisieren.

Die ersten Lebensmittelverteilinitiativen, die den Amaps ähneln, wurden in den 1970er Jahren in Japan, Deutschland und der Schweiz gegründet, in den 1980er Jahren in den USA. In Japan heissen sie Teikei („direkte Beziehung“), in den USA nennt mensch sie CSA (Community Supported Agriculture), in Österreich und Deutschlang GELAWI (Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft) oder SOLAWI (Solidarische Landwirtschaft). In Frankreich wurde die erste Amap 2001 gegründet. Mittlerweile gibt es 270 Gruppen von Esser*innen, die mit 150 Landwirt*innen zusammenarbeiten, florieren und den Rest Europas dazu inspirieren, ähnliche Projekte ins Leben zu rufen.