>> Sa. 27.10.2007 >> Spektral >> 20:15

von Alex Gibney, USA 2007, 52 Min

Seit dem Beginn des Krieges gegen den Terror sind über 100 Gefangene unter mysteriösen Umständen in US-Gefangenschaft gestorben. „Taxi to the Dark Side“ beschäftigt sich eindringlich mit dem Fall des afghanischen Taxifahrers Dilawar, der den Menschen seines Dorfes als ein ehrlicher und freundlicher Mann bekannt war. Denn als er eines Nachmittags vom US-Militär festgenommen wurde, nachdem er drei Fahrgäste aufgenommen hatte, fragten sich die Bewohner, warum es so kam. Warum wurde zufällig gerade dieser Mann ausgewählt und im Gefängnis festgehalten, und vor allem, warum ohne Prozess? Fünf Tage nach seiner Festnahme starb Dilawar unter nicht geklärten Umständen in seiner Gefängniszelle in Bagram. Sein Tod ereignete sich nur eine Woche nach einem weiteren mysteriösen Todesfall eines Gefangenen in Bagram. Die Folgerung aus alledem war laut Autopsiebericht, daß der ehemalige Taxifahrer und der vor ihm gestorbene Insasse ihren schweren Verletzungen erlagen, die ihnen im Gefängnis durch US-Soldaten zugefügt wurden.

Die Dokumentation des mehrfach ausgezeichneten Filmemachers und Produzenten Alex Gibney („ENRON: The Smartest Guys in the Room“) zeigt, wie die Entscheidungen, die im Zentrum der Macht der Bush-Administration getroffen wurden, direkt zu Dilawars Tod führten. Sie zeigt auch, wie Donald Rumsfeld gemeinsam mit den Verantwortlichen im Weissen Haus den Kongress überzeugte, der Anwendung der Folter gegen Kriegsgefangene zuzustimmen. Dies ist eine Dokumentation über die Einführung der Folter als Verhörmethode in US-Einrichtungen. Der Film legt dabei offen, welche Rolle hierbei die Schlüsselfiguren der Bush-Administration spielten.

Ein Plädoyer für die Menschenrechte und die Einhaltung der Genfer Konvention.

http://www.whydemocracy.net/film/4

Biographie des Regisseurs:

ALEX GIBNEY ist der Autor, Regisseur und Produzent des Oscarnominierten Films „Enron: The Smartest Guys In The Room“ aus dem Jahre 2006, welche unter anderem auch mit dem Independent Spirit Award und dem WGA Award ausgezeichnet wurde. Der Yale- Absolvent (B.A.) besuchte die UCLA Graduate School of Film and Television. Im Jahre 2003 war Gibney Produzent von „The Blues“, einer Emmy-nominierten Serie von sieben Filmen, und arbeitete hierbei mit dem ausführenden Produzenten, Martin Scorsese, zusammen. „Lightning in a Bottle“, einen Film des Regisseurs Antoine Fuqua, produzierte Gibney im Jahre 2004 – dieser wurde auf den Berliner Filmfestspielen uraufgeführt und wurde später von Sony Classics herausgegeben. „Taxi to the Dark Side“ wurde unlängst auf dem Filmfestival in Tribeca als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.