In Oneohtrix Point Nevers Post-Noise leben jene New-Age-Utopien wieder auf, die viele noch bis vor Kurzem als ein abgeschlossenes Kapitel der Musikgeschichte gehalten hatten. Daniel Lopatins Kompositionen dienen dabei als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen warmen Vintage-Sounds und kühler Science-Fiction-Atmosphäre. Er selbst bezeichnet seine Synthesizer-Sounds als Farbpalette, mit der er vor dem inneren Auge seiner Hörer emotional aufgeladene Bilder entstehen lassen möchte. Zu diesem Zweck bedient sich Lopatin zahlreicher Drone-, Noise- und Ambientelemente, die er mit spacigen Melodien anreichert. Um Oneohtrix Point Nevers Klangvision in ihrer Gesamtheit zu begreifen, empfiehlt sich die gefeierte Trilogie Rifts, die vergangenes Jahr als Anthologie des vorher erschienenen Materials veröffentlicht wurde, sowie seine letzte Release Returnal, die bereits jetzt als eines der besten Alben des Jahres gehandelt wird. Oder noch besser: Man erlebt Lopatins Klanglandschaften in einer seiner hypnotischen Live-Shows.