Beginn des Seitenbereichs: Inhalt

Elevate Club Guide Samstag

Moderne Musik zwischen progressiven Clubsounds, spannenden Live-Konzerten, mitreißenden Beats und elektro-akustischen Experimenten erwarten euch am Samstag

DOM IM BERG

Battle Cat, ein Neuzugang der Grazer Clubszene, ist den elektronischen Genres rund um Acid und Elektro zugetan und eröffnet am Samstag den Clubabend im Dom.

Mieux nennt sich das Elektronik-Projekt der Wiener Christoph Prager und Felix Wolfersberger. Ihr Sound ist sprühend und uplifting, ein eklektischer Mix globaler Stile. Hier funkeln die Synthesizer wie indonesische Gamelan-Instrumente, und selbst Glockenspiele kommen zum Einsatz. Tastemaker wie Gilles Peterson zeigen sich überzeugt.

Der Samstag im Dom bringt die Produzentin und Sängerin Kelly Lee Owens auf die Bühne, die diesmal mit einem ihrer DJ-Sets zu hören sein wird. Ähnlich wie in ihren selbst produzierten Releases und Remixes für Acts wie Björk, Mount Kimbie oder St.Vincent wird hier federnder Minimal-Techno mit Ambient-Sounds und verträumten Elektro-Pop-Nummern kombiniert.

 

Die Sets von DJ und Produzent Daniel Avery haben den unwirklichen Touch von Science Fiction. Spätestens mit seiner Residency im legendären Club Fabric und nach seinen von den Kritikern umjubelten Releases gilt Avery als Shootingstar der Londoner Clubszene. Seine sphärischen, kosmisch angehauchten Minimaltechno-Sets sind futuristisch bis transzendental und so perfekt abgestimmt, dass sie uns in einen schwerelosen Raum manövrieren.

Die Nacht im Dom wird von der in London beheimateten Peach beschlossen, die ebenso leichtfüßig wie ihre Kollegin durch die Genres skippt und dabei Erzählungen konstruiert, in denen vibrierende Tracks aus Wave, Electro, Funk, House und Disko die Hauptrolle spielen. Ihre Sets sprühen vor Charme, sind mitreißend und uplifting.

Tunnel

Im Tunnel wird der Fokus Samstagnacht auf Acts liegen, die sich innerhalb des Hardcore-Kontinuums bewegen und dabei mitunter auf die Sounds der 1990er zurückgreifen.

Durbin ist Komponist, Live-Performer & DJ. Seine Produktionen wandern an der Schwelle zwischen Club & Experimental entlang und zeugen von einer detaillierten Auseinandersetzung mit Sound Design. Als DJ beschäftigt er sich mit verschiedenen Clubmusik-Sounds. Losgelöst von Genregrenzen verbindet er spielerisch Techno, Global Club, Bass, Experimental & Hip-Hop.

Mermaid & Seafruit bestehen aus dem auch als Idklang bekannten Musiker Markus Steinkellner und der Musikerin und Performancekünstlerin Magdalena Chowaniec. Auch sie mixen wild die unterschiedlichsten Styles, agieren dabei aber weitaus aggressiver und kombinieren politische Lyrics mit abgründigen Bässen, R’n’B mit Noise, Hardstyle mit Aktivismus. Dabei stürzt sich das Duo auch gern in die Menge.

 

Witzig, schrill und ziemlich nerdig ist Ceephax Acid Crew. Hinter dem Synonym verbirgt sich Andy Jenkinson, Bruder von Squarepusher und Meister des zeitgenössischen Acid. Bekannt für seine Liebe zu analogen Vintage-Geräten, schraubt der sympathische Musiker, der auf den stilprägenden Labels Rephlex und Planet Mu releast, auch live wie wahnsinnig an seinen Maschinen. Melodische Parts treffen mitunter auf Drum’n’Bass oder neuerdings auch Hardtechno-Rhythmriffs.

Die aus London stammende Sherelle, die spätestens seit ihrem legendären Boilerroom-Set als eine der virtuosesten DJs der Leftfield-Bass-Genres gehandelt wird. Sherelle ist verliebt in Geschwindigkeiten. Ihre Sets gleichen einer euphorisierenden Tour-de-Force, in der rasend schnelle Tracks jenseits der 160 bpm aufeinandertreffen. Sherelle zieht Verbindungen von Juke, Footwork und Happy Hardcore zu Jungle. Die charismatische DJ geht dabei auf der Bühne mindestens genauso ab wie die Crowd am Dancefloor.

 

Die ausgerufene Mission des Pariser Kollektivs Casual Gabberz ist es, Gabber von seinem Negativ-Image zu befreien und wieder in die Clubs zu bringen. Ihre DJ-Sets gleichen einem hysterischen Freakout, in dem Tracks aus Happy-Hardcore, Trance und Hardstyle-Genres, also Sound, die auf wuchtige Bässe und grell-melodiöse Synths setzen, durcheinandergemixt werden. Dazu wird auch gern spontan gerappt.

Enter the Dungeon

Das Samstagsprogramm im Dungeon zeigt sich mit seinen Acts kompromisslos und konfrontativ.

Eröffnen wird den Abend im Dungeon die in Sofia geborene und in Wien lebende Musikerin Yuzu, deren DJ-Sets auf Genre-Grenzenüberschreitungen aufgebaut sind und so durch unerwartete Fluten führen. Von glücklich bis ekstatisch, von dunkel und hart bis sehnsüchtig und sexy. Von konkret bis stolz und übermutig. Harte, tosende Beats lösen sich im Ambient auf, hymnische R'n'B-Engel erheben sich, um den Lärm einzuleiten, der vom Bass der Juke- und Jungle- Monster rausgeprügelt wird.

Die umtriebige Musikerin und Ventil-Records-Labelbetreiberin Ursula Winterauer präsentiert in Graz ihr neues Solo-Projekt Gischt. Vielen bekannt aus der Indie-Rock-Formation Ash My Love, wendet Winterauer sich als Gischt der experimentellen Elektronik zu und erkundet die Grauzonen zwischen digitalem Ambient und Slowmotion-Techno.

Und auch eine Release-Show wird es geben: C.O.R.N. nennt sich das Grazer Duo von Drummer Patrick Wurzwallner und Elektroniker Nick Acorne. Gemeinsam wird zwischen Free Jazz und skurriler Elektronik herumrabaukt. Am Elevate präsentieren sie ihr Debütalbum.

 

Hinter Via App verbirgt sich die genderqueere Musikerin* und DJ Dylan Scheer, die zu einer der derzeit zentralen Figuren des Brooklyner Underground zählt. Ihre harschen und verstörenden Clubsets oszillieren zwischen effektreichem Klangexperiment und Broken-Beats-Gewummer. Sie selbst fasst den akustischen Meltdown unter dem Label „Freak Techno“ zusammen.

Auch Evol treibt das Techno-Genre an seine Grenzen. Die Tracks von Roc Jiménez de Cisneros und Stephen Sharp gleichen einer Mischung aus skelettiertem Acid und dekonstruiertem Hardstyle und haben gleichzeitig etwas von Konzeptkunst. Ihre Synth-Modulationen sind gnadenlos schräg und dennoch tanzbar: Während die Beats asymmetrisch werden, dehnen sich die Bass Lines in alle Richtungen aus.

Die Bristoler Giant Swan rund um Robin Stewart und den auch als Mun Sing bekannten Harry Wright beweisen in ihren hoch energetischen Live-Sets, dass sie die Punks der zeitgenössischen Clubmusik sind. Ihre kraftvoll-aggressiven Tracks sind eine Kreuzung aus wüsten Industrial-Vocals, wuchtigem Bass und wahnwitzigem Gefiepse. Das eben erschienene Album wurde von den KritikerInnen gefeiert.

Ende dieses Seitenbereichs.
Springe zur Übersicht der Seitenbereiche.