Arts Guide
Am Eröffnungsabend im Orpheum wird das Duo Navaridas und Deutinger für Unterhaltung sorgen. Bei Marta Navaridas und Alex Deutinger handelt es sich um zwei interdisziplinär agierende Choreograf:innen und Künstler:innen, die gemeinsam gesellschaftspolitische Kontexte und soziale Umfelder erforschen, um diese in ihre künstlerische Sprache zu übersetzen. In der am Festival präsentierten Produktion “Bounce” zelebriert das Performance-Duo, gemeinsam mit dem Elektronik-Musiker Manuel Riegler, dem Harfenisten Eduardo Raon, dem Violinisten Matteo Haitzmann und drei Tänzer:innen ein Ritual des Miteinanders, der Verausgabung und der Transformation.
Die bereits im Zuge des Musik-Programms vorgestellte Modular-Synth-Alchimistin Suzanne Ciani wird am Donnerstag nicht nur ein mehrkanaliges Live-Set präsentieren, sondern auch den Schlossberglift mit einer eigens dafür komponierten Klanginstallation aktivieren. Das mittlerweile etablierte Auftrags-Format “Music For Elevators”, das mit Unterstützung von KIÖR und New Perspectives for Action umgesetzt wird, verwandelt die futuristisch-anmutende Liftkabine für ein Jahr in eine assoziative und klang-imaginative Wunderkammer. Cianis ätherische Sci-Fi-Sounds verwandeln den Schlossberg zur cineastisch-anmutenden Hintergrundkulisse. Und auch ein exklusiv dafür gepresstes Postkarten-Vinyl davon wird es zu erstehen geben.
Als ein weiteres im Kontext von Elevate Arts realisiertes Projekt, wird eine eindrucksvolle Installation in den mittlerweile stillgelegten Schlossbergstollen ausgestellt. “Data’s Inferno” ist eine immersive Prozession durch eine digitale Neuinterpretation von Dantes Neun Höllenkreisen.
„Jede Station offenbart eine moderne Vertrauenskrise, die sich mit jedem Kreis intensiviert,” heißt es im Pressetext zur Installation der Grammy nominierten österreichischen New-Media-Künstlerin und Kreativdirektorin Berit Gwendolyn Gilma und des in NYC lebenden Architektur-Designers und interdisziplinären Künstlers Andreas Palfinger. Die gemeinsam konzipierte Installation verwandelt Eingabeda- ten in 3D-Skulpturen und Hologramme und legt dabei dar, wie digitale Systeme Fehlinformationen verbreiten und das Vertrauen der User:innen darüber in die Krise gerät.
Ein letztes, im Zuge von Elevate Arts realisiertes Projekt, wird am Samstagnachmittag am Grazer Mariahilferplatz uraufgeführt und über der ganzen Stadt ertönen. Dafür wird das Carillon, das Turmglockenspiel der Mariahilferkirche, zum Klingen gebracht. Das eigens für das “Schöpfungs-Geläut” in Auftrag gegebene Werk “Change Ringing” stammt von der in Graz stationierten Musikerin und Komponistin Annesley Black, die mit Unterstützung d er Musiker:innen Alyssa Aska und Martin Ritter umgesetzt wird.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark und dem Creative Europe Project: New Perspectives for Action (Re-Imagine Europe) realisiert. Das Ergebnis wird in einer speziell dafür angefertigten Vinyl-Postkarte festgehalten.
ARTISTS
Andreas Palfinger (AT) & Berit Gwendolyn Gilma (AT)
Annesley Black (CA) &
Alyssa Aska (US) &
Martin Ritter (AT)
Navaridas & Deutinger (AT)
Suzanne Ciani (US)
