>> Do. 25.10.2007 >> Spektral >> 20:15

von Sabiha Sumar, Pakistan 2006, 52 Min

Kann die Demokratie in einem Land überleben, in dem islamistische Fundamentalisten mit säkularen und liberalen Gruppen der Gesellschaft in einen mörderischen Konflikt verstrickt sind? Was bedeutet es für die Zukunft Pakistans, wenn die Gegner jeglicher Demokratie, die bewaffneten Islamisten und Taliban-Anhänger, nur durch die Armee in Schach gehalten werden können? Die Atommacht Pakistan ist unter Präsident Musharraf sicher keine Demokratie, wie wir sie im Nachbarland Indien erkennen. Zudem gilt der ehemalige General vielen Muslimen wegen seiner Unterstützung der USA im «Krieg gegen den Terror» als Verräter. Vor einem Jahr erklärte sich Musharraf bereit, der Filmemacherin Sabiha Sumar bei einem Abendessen in seiner Residenz Rede und Antwort zu stehen.

Bei dem bemerkenswerten Gespräch, das weit über einen offizielle Pressetermin hinausging, erläuterte Musharraf, wie er mit dem Konflikt zwischen Islamismus und Demokratie in Pakistan umgehen will. Für Sabiha Sumar war der Dialog mit dem Präsidenten Anlaß und Ausgangspunkt für eine Reise in die komplexe und von heftigen Widersprüchen gekennzeichnete Gesellschaft ihres Heimatlandes.

Sie begegnete Bauern, Arbeitern, Geschäftsleuten, liberalen Intellektuellen, Frauenrechtlerinnen und Anhängern der islamistischen Rechten. Dabei entdeckte sie ein Land, das zutiefst gespalten ist. Hat die Demokratie in Pakistan eine Zukunft, trotz islamistischen Terrors und Intoleranz und trotz eines Militärregimes, das man kaum als demokratisch legitimiert ansehen kann? Wird der autoritäre Präsidenten-General Musharraf die innere Balance für sein Land finden? Sabiha Sumars Film versucht eine Antwort zu geben.

http://www.whydemocracy.net/film/13

Biographie der Regisseurin:

SABIHA SUMAR, geboren in Karachi, studierte Film und Politikwissenschaft am Sarah Lawrence College in New York und lehrte dann unter anderem Geschichte an der Universität zu Cambridge. „Who Will Cast The First Stone“ (1988) war ihr erster Film (für Channel Four Television, GB). Er gewann bei dem San Francisco Film-Festival den Golden Gate Award und wurde auch auf dem Visible Colors-Festival in Vancouver gezeigt. Seitdem hat sie viele andere Filme fertiggestellt, unter anderem „Khamosh Pani / Silent Waters“ (2003), ein abendfüllender Film welcher den Silver Grand Balloon für den zweitbesten Film auf dem 3 Continents-Festival in Nantes, Frankreich im November 2003 gewann, sowie „Hawa Kay Naam / For A Place Under The Heavens“ (2003), ihre persönliche Reise durch den Prozess der Islamisierung in Pakistan. „Dinner With The President“ entstand in Zusammenarbeit mit Sachitanandam Sathananthen.