Auf einer selbst produzierten und täuschend echt aussehenden "New York Times" titeln sie das Ende des Irak-Kriegs. In der selben Ausgabe, gefüllt mit ausschließlich positiven Nachrichten, berichten sie über die angebliche Schließung des amerikanischen Gefangenenlagers Guantanamo Bay und darüber, dass der frühere amerikanische Präsident George W. Bush wegen Hochverrats angeklagt worden sei. Die Rede ist von Andy Bichlbaum und Mike Bonnano - besser bekannt als The Yes Men - die mit ihren Aktionen in den vergangenen Jahren für Furore gesorgt haben. So erklärten sie etwa den BBC World-ZuseherInnen in einem Live-Interview als Sprecher von Dow Chemical, dem zweitgrößten Chemiekonzern der Welt, dass die Opfer der verheerenden Chemiekatastrophe von Bhopal (Indien) nun doch entschädigt werden sollen und das Unternehmen dafür 12 Mrd. Dollar bezahle. Das kostete Dow Chemical zwei Milliarden Dollar an Aktienwert. Im Dokumentarfilm The Yes Men Fix The World können wir den beiden Aktivisten dabei zusehen, wie sie den Mächtigen auf der Nase herumtanzen und dabei offensiv Kapitalismuskritik üben. Auf der diesjährigen Berlinale erhielten die Regisseure dafür den Publikumspreis.
(ENG OV. + UT; 87min; Regie: Andy Bichlbaum, Mike Bonanno)