Mit einem umfangreichen Programm an Diskussionen, Workshops, Vorträgen und Filmpräsentationen will das Elevate Festival 2009 zum besseren Verständnis der schwerwiegenden Krisen (in den Bereichen Klima und Energie, Ressourcen, Ernährung, Wirtschaft, Politik und Medien) beitragen, die die Menschheit aktuell vor große Herausforderungen stellen.
Der Fokus liegt hierbei auf der Auseinandersetzung mit alternativen Sichtweisen und Analysen abseits der unzureichenden und häufig durch wirtschaftliche und politische Interessen verzerrten Erklärungsmuster, die die Mainstream-Medien und den öffentlichen Diskurs dominieren.
Der Klimawandel ist irreversibel
Alle seriösen KlimawissenschaftlerInnen warnen mittlerweile eindringlich vor den drastischen Folgen des Klimawandels. Gemäß den aktuellen Daten bleiben uns lediglich noch 10-15 Jahre oder weniger, um das Schlimmste zu verhindern. Es liegt jetzt an jeder/m Einzelnen von uns, sich des enormen Ausmaßes der Problemlage bewusst zu werden und Verantwortung für die zwingend nötige, schnelle und umfassende Reduktion unserer Treibhausgasemissionen zu übernehmen. Um diese sicherzustellen, müssen wir umgehend unser Konsumverhalten verändern und die politisch Verantwortlichen mit massivem Druck zur Etablierung entsprechender Rahmenbedingungen und Regulationsmechanismen bewegen.
Politik und Wirtschaft bedrohen den sozialen Frieden
In Folge der größten Umverteilungsaktion nach oben der letzten Jahrzehnte (gigantische Banken- und Industriesubventionen auf Kosten der SteuerzahlerInnen sowie zu kurz greifende Konjunkturpakete) verliert die Politik zunehmend an Legitimität. Die meisten Regierungen scheinen zur neoliberalen Tagesordnung zurückkehren zu wollen. Selbst in Fragen moderater Regulierungsmaßnahmen wie etwa der Einführung einer Finanztransaktionssteuer gab es bisher nicht mehr als Lippenbekenntnisse.
Eine Erholung der Konjunktur ist nicht in Sicht, vielmehr ist eine weitere Verschärfung der Krise zu beobachten. Budgetdefizite und Staatsschulden befinden sich deutlich im Steigen, die Schere zwischen Arm und Reich wird beschleunigt wachsen, soziale Spannungen und Gewalt wohl auf allen Ebenen zunehmen. Rechte und rechtsradikale Parteien verstehen es am besten, von einer solchen Situation zu profitieren. Wohin dies führen kann, können wir aus den Entwicklungen der 1930er-Jahre ableiten.
Ein Paradigmenwechsel ist nötig
Ein Paradigmenwechsel wird in dieser historischen Situation immer mehr zur unumgänglichen Notwendigkeit. Wir müssen hin zu nachhaltigen und solidarischen Wirtschaftsweisen und einer demokratischen Gesellschaft, in der Politik im Interesse der Bevölkerung funktioniert, Medien ihre essenzielle Informations-, Bildungs- und Kontrollfunktion ausüben und funktionierende Sozialsysteme allen Menschen ein lebenswertes Dasein ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund liegt der Fokus des Diskurs- und Filmprogramms, vor allem auch auf der Auseinandersetzung mit wegweisenden Alternativen, innovativen Projekten und jenen zivilgesellschaftlichen Initiativen, sozialen Bewegungen und engagierten AktivistInnen, die sich trotz der schwierigen Situation den Mut nicht nehmen lassen und für die Realisierung einer lebenswerteren Gesellschaft kämpfen.