Die sich weiter verschärfende Weltwirtschaftskrise ist ursächlich keineswegs Folge der unersättlichen Gier der Banker oder des Fehlverhaltens einzelner Wirtschaftsbereiche. Vielmehr wurde sie vor allem auch durch politische Entscheidungen im Zuge der neoliberalen Umstrukturierung der letzten Jahrzehnte verursacht, und in einer Wirtschaftsform, deren oberstes Prinzip die Maximierung der Profite ist, während soziale und ökologische Belange vernachlässigt werden, treten periodische Krisen ohne entsprechende Regulierungsmaßnahmen zwangsläufig auf.
Vor diesem Hintergrund lädt der erste Workshop des Tages dazu ein, die aktuellen Entwicklungen und vor allem auch das Verhältnis von Ökonomie und Politik gemeinsam mit dem renommierten Politikwissenschaftler Joachim Hirsch intensiv zu diskutieren. Im Rahmen des zweiten Workshops widmen sich Andreas Exner und Kristina Bayer der Vorstellung zukunftsweisender alternativer Wirtschaftsformen im Bereich der "Solidarischen Ökonomie".
Den Zusammenhängen und Wechselwirkungen der gegenwärtigen krisenhaften Entwicklungen von Ökonomie, Politik und Gesellschaft geht im Anschluss eine spannende Diskussionsrunde nach, die in weiterer Folge vor allem auch debattieren wird, welche Zukunftsszenarien möglich erscheinen. Droht uns als Konsequenz des trotz gegenteiliger Rhetorik vorherrschenden Weiter-so-wie-bisher eine lang anhaltende Depression mit all ihren verheerenden Folgen? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich in absehbarer Zeit ein neues Akkumulationsmodell durchsetzen wird, das die Wirtschaft wieder in Gang bringen kann? Oder ist gar denkbar, dass, wie etwa der namhafte Soziologe Immanuel Wallerstein annimmt, das Ende des kapitalistischen Weltsystems kurz bevorsteht?
Die abendliche Podiumsdiskussion versammelt schließlich eine vielfältige Auswahl einiger der spannendsten TeilnehmerInnen der vorhergehenden Veranstaltungen zu den zentralen Themenbereichen Klima/Energie, Ökologie, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien, um vor allem auch das große Ganze in den Blick zu nehmen. Es geht dabei um ein Vordenken für die Zukunft und vor allem auch um das Aufzeigen von wegweisenden Alternativen, die uns der Realisierung einer demokratischeren, solidarischeren und nachhaltigeren Gesellschaftsform näher bringen können sowie der Handlungsmöglichkeiten, die wir alle wahrnehmen müssen, um den Erhalt der Biosphäre und ein lebenswertes Dasein für alle Menschen zu ermöglichen.
Da bei allem Ernst der Lage wohl ab und an eine ordentliche Dosis Humor von Nöten ist, beschließen wir das Tagesprogramm mit der Österreichpremiere des preisgekrönten Dokumentarfilms The Yes Men Fix The World und sehen den Filmemachern und Hauptdarstellern Andy Bichlbaum und Mike Bonnano dabei zu, wie sie den Mächtigen gekonnt auf der Nase herumtanzen...und die Welt retten...natürlich.