Anjali Kamat (Democracy Now! / US)
Iara Lee (Cultures of Resistance / BR)

Moderation: Daniel Erlacher (Elevate / AT)

Es gibt wenig Konzepte im Bereich der alternativen Medien, die es geschafft haben, weltweit gesehen und gehört zu werden. Die tägliche US-Nachrichtensendung „Democracy Now!“ ist ein außergewöhnliches Beispiel für unabhängigen Journalismus und wird heute international von über 700 Hörfunk-, Fernseh- und Internetsendern übernommen – darunter auch Okto.tv in Österreich. Neben tagesaktueller Berichterstattung sind ausführliche Gespräche mit Gästen aus Journalismus, Kunst, Politik, Religion, Wissenschaft, Militär oder der Friedensbewegung ein zentraler Programmpunkt. Democracy Now! zeigt Perspektiven auf, die in Mainstreammedien kaum beleuchtet werden, hält sich politisch unabhängig und mit Spenden aller Art über Wasser.

Ein weiteres Beispiel für mutige Medienarbeit sind Iara Lees Initiative und der gleichnamige Dokumentarfilm „Cultures of Resistance“. Iara Lee reist nicht nur ständig mit der Kamera in die gefährlichsten Krisengebiete der Welt, sondern begibt sich auch als Aktivistin mitten ins Geschehen. So gelang es ihr etwa im Mai 2010 als Passagierin, unentdeckt von den israelischen Militärs und Geheimdiensten, mehr als eine Stunde Videomaterial vom Überfall auf das türkische Hilfsschiff Mavi Marmara, im Zuge dessen neun Menschen getötet wurden, herauszuschmuggeln. Ihre Aufnahmen gingen via Internet um die Welt und konnten schließlich auch den Vereinten Nationen als Beweismaterial zur Aufklärung des Vorfalls übergeben werden.

Im Gespräch werden Anjali Kamat und Iara Lee über ihre Arbeit und spezifische Produktionsbedingungen berichten und diskutieren, welche Formen von Berichterstattung und Aufklärungsarbeit an den Schnittstellen von Journalismus und Aktivismus möglich sind.