Das Internet ist 20 Jahre jung. Es gibt nur wenige historische Beispiele für neue Technologien, die es geschafft haben, so schnell eine breite Masse an Menschen zu erreichen und von diesen auch genutzt zu werden. Aktuelle Innovationen im Bereich der Medien und Kommunikation durchdringen Gesellschaften weltweit und bringen Veränderungen mit sich, die oftmals nur schwer fassbar sind. Die globale Vernetzung bringt Menschen nicht nur näher zueinander, sondern verändert auch ihr Kommunikationsverhalten grundlegend – und das nicht nur zum Positiven.

„Immer verfügbar!“, „Mobil und unlimitiert!“ – die Werbeslogans der Mobilfunk- und Internetdienstleister sind sattsam bekannt. Smartphones gibt es „gratis“ und die „richtigen Apps“ sind schon vorinstalliert. Damit können Menschen mit mehr als 750 Millionen anderen plötzlich alles teilen und „Freund_innen“ werden. Name, Standortdaten, Adressbuch und Fotos: Den US-Werbeunternehmen wird alles bedenkenlos mitgeteilt. Privatsphäre? Anonymität im Netz? Für die CEOs dieser Firmen längst überholt und abzuschaffen.

Auch die Schnittstellen zur Überwachung des gesamten Internetverkehrs sind mit Hilfe westlicher Technologiekonzerne längst definiert – nicht nur in Ländern mit weniger Meinungsfreiheit als hierzulande: Iran, China, Ägypten, Libyen und Syrien sind nur einige Beispiele für Staaten, die Zensur aktiv betreiben. Auch in Europa werden „Vorratsdatenspeicherung“ und „Netzsperren“, also potenziell drastische Eingriffe in Grundrechte, diskutiert und verordnet.

Durch die weltweite Kooperation von Softwareentwickler_innen und Hardwarebastler_innen im Bereich der freien Software sind jedoch zahlreiche spannende neue Technologien am Horizont des frühen 21. Jahrhunderts auszumachen. Es gibt ein „Window of Opportunity“, das es zu nutzen gilt.

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