Elevate the 21st Century

Wir schreiben das Jahr 2011. Jahr 11 eines neuen Jahrhunderts, eines neuen Jahrtausends.

Utopien und Dystopien

Das 21. Jahrhundert wurde vielfach als Zeitalter technischen Fortschritts und sozialer Harmonie dargestellt. Großes sollte erreicht werden. Es wurde von einer vereinten Weltgesellschaft geträumt, die alle Probleme der Zeit gemeinsam lösen kann. Armut und Hunger sollten auf dem „Raumschiff Erde“ keinen Platz mehr haben. Die friedliche Koexistenz von Menschen und Mutter Natur sollte Wirklichkeit werden.

Aber auch düstere Zukunftsvisionen wurden zum Thema zahlreicher Science-Fiction-Werke. Die Krisen des Kapitalismus, die Gewaltherrschaft des Totalitarismus, die Grauen der Weltkriege und die Furcht vor atomaren Katastrophen boten reichlich Stoff für Dystopien. In den Kinos der 1980er war zu sehen, wie im Jahr 2019 von Konzernen künstlich hergestellte Menschen von Blade Runnern verfolgt werden und wie 2029 ein die postapokalyptische Welt beherrschendes Computersystem mit seinen Terminatoren danach trachtet, die letzten verbliebenen Mitglieder unserer Spezies zu vernichten.

Fortschritt und Rückschritt

Heute finden bahnbrechende Entwicklungen statt, die bis vor Kurzem noch unvorstellbar waren: Milliarden von Menschen haben mobil und drahtlos Zugriff auf ein weltweites Netzwerk und auf eine unendlich anmutende Menge an Information. Mittels Videotelefonie kann kostenlos global und mobil kommuniziert und mit GPS digital in 3D navigiert werden. Technologien zur Versorgung mit erneuerbarer Energie entwickeln sich rasant weiter. Bislang unheilbar Kranke können durch medizinische Innovationen auf Besserung hoffen. Sogenannte Transhumanist_innen gehen sogar davon aus, dass der Mensch durch die exponentielle Beschleunigung des technologischen Fortschritts um das Jahr 2029 dazu imstande sein wird, den Tod zu überwinden.

In deutlichem Gegensatz zu den enormen Fortschritten im technologischen Bereich sind solche in Bezug auf Demokratie und soziale Gerechtigkeit nicht auszumachen. Wohlstand und Macht sind ungleicher verteilt denn je. Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt stehen nach wie vor weltweit an der Tagesordnung. Die Natur wird rücksichtslos zerstört. Mehr als eine Milliarde Menschen hungern.

Ein gezielt geschürtes, subjektives Gefühl der Bedrohung durch Migration, Verbrechen und Terrorismus und die Angst vor sozialem Abstieg erzeugen ein gesellschaftliches Klima, in dem hart erkämpfte Grundrechte und -freiheiten vermeintlicher Sicherheit geopfert werden. Die gegenwärtige Austeritätspolitik verschärft nicht nur die Wirtschaftskrise, sondern gefährdet auch den sozialen Frieden und die Demokratie.

Chancen nutzen!

Klar ist, dass ein fundamentaler gesellschaftlicher Wandel unerlässlich ist. Vor allem auch auf Grund der Dynamiken von Klimawandel und Ressourcenverknappung gilt es, diesen innerhalb weniger Jahrzehnte zu bewerkstelligen. Im Rahmen des Elevate Festivals wird diskutiert, wie das gelingen kann und welche zukunftsweisenden Initiativen, technologischen Entwicklungen und alternativen gesellschaftlichen Visionen und Praktiken dazu beitragen können, dass es allen Menschen weltweit möglich wird, gut und selbstbestimmt zu leben.

Freier Eintritt bei allen Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Filmscreenings!