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Jens Schanze

Nach dem Zivildienst und dem Beginn eines forstwirtschaftlichen Studiums an der Universität München arbeitete Schanze für eine Fernsehproduktionsgesellschaft. In Bolivien drehte er für die Umweltstiftung „Conservation International“ seinen ersten Film. 1995 begann er ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München in der Fachrichtung Dokumentarfilm. Neben einigen Kurzfilmen entstand dort 1999 der Film Das kleine Kaufhaus über ein Damenoberbekleidungsgeschäft in München.

Sein erster langer, mit Kameramann Börres Weiffenbach gedrehter, Dokumentarfilm Otzenrather Sprung über die Umsiedelung mehrerer Dörfer wegen des Braunkohletagebaus im Rheinischen Braunkohlerevier brachte ihm 2002 den Adolf-Grimme-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis ein.

2002 gründete Jens Schanze zusammen mit Judith Malek-Mahdavi in München die Produktionsfirma Mascha Film und realisierte den Film Brot und Töne über ein Sinfonieorchester, in dem 60 arbeitslose Musiker_innen spielen. Der Film erhielt den Starter Filmpreis 2004 der Stadt München.

In Winterkinder – Die schweigende Generation, wieder mit Weiffenbach an der Kamera, erforscht Schanze die Verflechtungen seines Großvaters mit den Nationalsozialisten und den Umgang seiner Familienangehörigen mit der nationalsozialistischen Vergangenheit ihrer Verwandten und Ahnen anhand von Interviews mit der eigenen Familie.

Sein aktueller Dokumentarfilm Plug & Pray über Möglichkeiten und Konsequenzen der Computertechnologie und der künstlichen Intelligenz wurde unter anderem mit dem Bayerischen Filmpreis 2010 ausgezeichnet.