Die weitaus größte Installation der US-Dienste befindet sich auf der Königswarte an der slowakischen Grenze. Zu Zeiten des Kalten Kriegs diente die Königswarte den Alliierten als vorgeschobener Horchposten am Eisernen Vorhang bei Hainburg, um analoge Funkstrecken der Telekoms und militärische Kommunikation im Osten abzuhören. Ab 2001 begannen neue, andersartige Antennen auf dem Areal der Königswarte zu wachsen, enorme Parabolspiegel, die gen Himmel gerichtet sind. Die größten dieser Hochleistungsspiegel haben einen Durchmesser von mehr als zehn Metern, mittlerweile sind es 18 Stück, die allesamt zivile Kommunikationssatelliten anvisieren. Unter der Königswarte befindet sich ein enormes subterranes Rechenzentrum, das geht aus den Luftaufnahmen eindeutig hervor. Dazu wurde eine weitere, bis dato nicht dokumentierte US-„Kommunikationsstation“ am Dach eines Hochhauses direkt neben der UNO-City entdeckt. Beide Einrichtungen finden sich unter ihren Decknamen in den von Edward Snowden geleakten Dokumenten. Welche Art von Daten an diesen und den anderen Standorten – US-Botschaft in Wien und „NSA-Villa“ – abgefangen, verarbeitet bzw. weitertransportiert werden, lässt sich nun bereits abschätzen.