Steve Goodman alias Kode9 (UK)
Mit Sound kann man Unbehagen hervorrufen, eine Drohung zum Ausdruck bringen oder eine furchteinflößende Stimmung schaffen - alles um eine schlechte Atmosphäre zu produzieren. Akustische Waffen dieser Art sind z.B. die "psychoakustische Korrektur", welche von der US Armee gegen Noriega in Panama eingesetzt wurde und vom FBI gegen die Branch Davidians in Waco. Sonic Booms, oder Soundbomben, kamen über dem Gaza Streifen zum Einsatz und Hochfrequenzsender gegen Ratten sollten Teenager in Einkaufszentren zur Vernunft bringen. Gleichzeitig suchen Musiker und Künstler neue ästhetische Erlebnisse und versuchen neue Wege der Bewegung des Körpers zum Rhythmus zu beschreiten, indem sie intensive Frequenzen generieren. Mit Sonic Warfare experimentiert Steve Goodman mit der Kraft der Akustik und ihrem Einfluss auf die Bevölkerung.
"Den meisten theoretischen Diskussionen über Sound und Musik in Bezug auf Macht fehlt eine Dimension," sagt Goodman, "die Politik der Frequenz." Goodman unterstützt seine Aussage mit einer Zeichnung eines spekulativen Diagramms über akustische Kräfte. Er untersucht die Affektmodulationen durch den Einsatz von Klangsystemen.
Disziplinen übergreifend zeichnet er ein (Dis)Kontinuum von der Kraft einer Schwingung, unter Miteinbeziehung von Polizei- und Militärrecherchen im Bereich der akustischen Mittel zur Überwachung von Menschenmengen, dem Einsatz von Sound in der Wirtschaft als Teil einer Corporate Identity und die intensiven Begegnungen von Soundkunst und Musikkultur.
Goodman schließt seine Vermutungen des bis jetzt noch nie gehörten Konzeptes von "Unsound", das sowohl mit der Peripherie der auditiven Wahrnehmung, als auch mit dem Verbindungsglied des Rhythmus und der Frequenzen innerhalb der hörbaren Bandbreite zusammenhängt.
http://sonicwarfare.wordpress.com
* Diese Veranstaltung ist Teil des Elevate Lab