Review: Day Four - Elevate the 21st Century

Monday,24 Oct 11 23:04
Elevate 4 Kids und spannende Diskussionen um die Krisen des 21. Jahrhunderts

Elevate 4 Kids und spannende Diskussionen um die Krisen des 21. Jahrhunderts

Nach zwei Tagen mit themenspezifischen Veranstaltungen beschäftigt sich das Sonntagsprogramm vor allem mit dem großen Ganzen und einer allgemeinen Sicht der Krisen des 21.Jahrunderts.

Workshops zum Thema Kapitalismus und Peer Production in der Grünen Akademie gaben eine Vorstellung eines neuen Produktions- und Gesellschaftmodell, während im Forum Stadtpark ein spezielles Programm für die jüngsten Elevate-Gäste geboten wurde. Beim Kinderworkshop „Elevate 4 Kids“ wurde spielerisch vermittelt, dass wir ständig von Geräusche umgeben sind, und eine bewusste Wahrnehmung gefördert.

Im Anschluss folgt die Weltpremiere des Dokumentarfilms The Crisis of Civilization von Dean Puckett im Dom im Berg. Basierend auf dem aktuellen Buch des renommierten Politikwissenschaftlers Nafeez Mosaddeq Ahmed, bietet der Film eine außergewöhnliche, künstlerisch ansprechende Einführung in die wichtigsten Ursachen und Zusammenhänge der aktuellen sozial-ökologischen Krise. (Interview mit Dean Puckett)

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Unter der Leitung von Todd L. Burns von Resident Advisor diskutierten Künster_innen und der via Live-Stream zugeschaltete Autor Simon Reynolds über die  gegenwärtigen Entwicklungen und die Zukunft der elektronischen Musik.

Den Höhepunkt des Tages bildete die hauptabendliche Podiumsdiskussion, zwischen Spezialisten aus den verschiedenen Problemgebieten des 21. Jahrhundert. Mona Bricke öffnete die Konversation mit ihrem Blick auf die Klimakrise, die sie in Deutschland bekämpft, James Vasile arbeitet an einer Freedom-Box, um damit der ständigen Überwachung entgegen zu wirken, die Politikwissenschaftlerin Corinna Milburn erklärt die Entwicklung der gesellschaftlichen Krisen, Mark Stevenson sieht den Ursprung davon schon im Bildungssystem und Nafeez Mosaddeq Ahmed konzentriert sich vor allem darauf zu verstehen, wie die Krisen im Endeffekt alle zusammenwirken.
Dass ein Zusammenhang besteht, darin waren sich alle Podiumsgäste einig. Auch darin, dass an dem vorherrschenden System etwas geändert werden muss und es dazu Menschen braucht, die Ideen haben und sie aktiv in die Tat umsetzen.
Mehr als zweieinhalb Stunden lang wurden Visionen ausgetauscht und darüber diskutiert, wie genau der Kampf gegen die Krisen auszusehen hat. Die motivierenden Ansätze und vor allem der umfassende Blickwinkel, aus dem die Themen beleuchtet wurden, hielten die Spannung trotz der langen Dauer aufrecht. Der Abend gab damit den Zuschauer_innen nicht nur neue Perspektiven unserer Entwicklung, sondern regte durch das Engagement der Diskursgäste auch dazu an, selbst zu einer Veränderung  beizutragen.

„Guten Abend – ich bin die Laokoongruppe!“ begrüßte Karl Schamberger als Einstieg zu seinem Hörstücks „nein, wir reflektieren nicht“ die Gäste. In violettes Licht getaucht präsentierte er Musik, die nicht nur abseits des Mainstreams angesiedelt ist, sondern sich auch dagegen richtet. Mit sozialkritischen Texten, visueller Unterstützung und über die Bühne verteilten Musikinstrumenten, mit denen man eine ganze Band ausstatten könnte, unterhielt er die Zuschauer im Dom im Berg.

Als Photophob versorgt Herwig Holzmann seit nunmehr fast zehn Jahren die Netlabel-Szene mit Musik zwischen IDM, Breakbeats und Dubstep – am Sonntag bildete er mit seiner Musik den Abschluss zu einem gelungen Festival-Programm im Dom im Berg.

 

Fotos der Veranstaltungen, Interviews und Musikvideos aus dem Programm der letzten Tage finden Sie hier.

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