Die vom Ecologist zu einer der zehn visionärsten Denker*innen der Welt gewählte Rechtsanwältin und internationale Umweltjuristin Polly Higgins widmet ihr Leben ausschließlich einer Klientin: der Erde. Sie vertritt einen neuen Zugang zur Erhaltung von Natur und Umwelt: Higgins reichte bei den Vereinten Nationen einen juristischen Vorschlag für eine universelle Erklärung von „Planetary Rights“ (Rechten der Erde) ein. Des Weiteren beantragte sie die Erklärung von „Ökozid“ zum fünften Verbrechen gegen den Frieden.
In ihrem Buch Eradicating Ecocide erläutert Higgins, wie existierende Gesetze Unternehmen Rechte verleihen, die gegenüber ökologischen Anliegen Vorrang haben. Sie ist überzeugt: Nur eine neue internationale Gesetzgebung kann sicherstellen, dass die Inanspruchnahme dieser Rechte wechselseitigen Verantwortungen sowie Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen und unserem Lebensraum unterliegt. Auf nationaler Ebene ist das Problem laut Higgins nicht zu lösen, weil die Unternehmen einfach abwandern würden, um anderswo weiterzumachen wie bisher. Eradicating Ecocide gewann 2011 den People's Book Prize und war als Finalist für den Book of the Year Award nominiert.