Vor dem Hintergrund des Elevate-Jahresthemas „Open Everything?“, unter dem die hoch aktuellen Themenkomplexe Transparenzgesellschaft, Überwachung, Open Democracy und Open Society bearbeitet werden, stellt auch die Music-&-Arts-Schiene die Frage nach künstlerischen Strategien, Zugängen und Positionen in einem sich immer weiter entfaltenden Horizont pluralistischer Möglichkeiten.

Ohne vorgefertigten Thesen oder eindimensionalen Programmkonzepten zu folgen, wird versucht, ein Bild der aktuellen Diskurse in der Welt der elektronischen Musik und der avancierten Popmusik zu zeichnen. Was den Künstler*innen des Festivals bei aller inhaltlichen und formalen Breite gemeinsam ist, ist der bedingungslose Wille, sich abseits des Mainstreams auf die Suche nach eigenwilligen Sprachen und Ausdrucksformen zu begeben, das künstlerische Risiko einzugehen, in die Tiefe zu bohren, anstatt an der Oberfläche des schon Vorhandenen zu kratzen. Passend zur Hauptlocation Dom im Berg im Inneren des Schlossbergs, die an guten Abenden an eine extraterrestrische Landschaft erinnert, werden ständig neue Terrains sondiert, was mithin zu Irritationen und schockierenden Einsichten, jedenfalls aber zu konkreter Auseinandersetzung anstatt bewusstlosem Konsum führt.

Die Ekstase bleibt zentraler Bestandteil der kollektiven Reise, die von zahlreichen internationalen Acts zu hochwertigen lokalen Zugängen und wieder zurück führt. Etablierte und zu Kult gewordene Persönlichkeiten wie Lil' Louis, „Founding Father of House“, Move D und Jon Hopkins werden mit Wegbereiter*innen konfrontiert, die – von der großen Öffentlichkeit noch unbemerkt – an den Rändern der betretenen Pfade nach neuen Wegen forschen, wie etwa Cut Hands, das neue Projekt des Whitehouse-Frontmanns William Bennett, der Hamburger Nonkonformist Felix Kubin oder Newcomer*innen wie The Haxan Cloak, Margaret Chardiet aka Pharmakon aus New York und Xosar aus den Niederlanden.

Unmögliches möglich macht Dorian Concept aus Wien, Wegbegleiter des Festivals seit der ersten Stunde. Als Gastkurator gibt er für einen Abend Einblicke in das Universum seiner künstlerischen Zusammenhänge. Darüber hinaus steht eine Nacht ganz im Zeichen von Ron Morellis House/Techno-Label L.I.E.S. Records. Heimisch Hochkarätiges steht selbstverständlich auch am Programm, wie etwa: Didi Kern / Quehenberger, Ogris Debris, Tumido, Ritornell & Mimu oder Hella Comet, welche am Elevate erstmals ihr neues Album präsentieren! Für das richtige Setting sorgen Installationen, Bühnenbild und Visuals der Marke Eigenbau von OchoReSotto in Kooperation mit luX & orjo aus Graz sowie von Hand mit Auge aus Wien.

Wie gewohnt präsentiert auch das heurige hoergeREDE-Festival für Text, Ton und Diskurs in Kooperation mit dem Kulturzentrum bei den Minoriten und dem Elevate Festival zeitgenössische Literatur, Soundart, Diskurs und Performance, jeweils vor dem Musikprogramm im Dom im Berg. Autor*innen wie Ann Cotten, Phil Minton und FALKNER zeigen multimediale Text-Ton-Stücke, die eigens für dieses Festival mit Musiker*innen wie bulbul, Electric Indigo und Dat Politics erarbeitet wurden. Interventionen und Vorträge, Diskussionsrunden, Lectures und Konzerte ergänzen die inhaltliche Schwerpunktsetzung, die sich 2013 leitmotivisch dem Thema „>macht² – light the power verschreibt. An vier Tagen trifft politische Dichtung auf Avantgarde-Rock, Spoken Poetry auf zeitgenössischen Tanz, Videokunst und Lyrik auf Gitarre, Schlagzeug und Bass.

Das Elevate-Lab sorgt mit Workshops und Music Talks dafür, dass die Auseinandersetzung mit den eingeladenen Künstler*innen vertieft und nachhaltig ins Bewusstsein der lokalen Szene eingepflanzt wird, wo sie dann auf dem offenen Feld der Möglichkeiten neue, eklektisch verspielte, kompromisslos experimentierfreudige Blüten treiben kann.

>> ZUM LINEUP / PROGRAMM


"Weiterentwicklung passiert auf vielen Ebenen - ob in Politik, Wirtschaft oder Kultur, in Wort, Bild und Ton - immer aber durch Menschen, die neue Ideen hervorbringen. Die Kunst, speziell die Musik, ist dabei ein wesentlicher Hebel: Sie beobachtet, wirft Fragen auf und gibt neue Impulse.

Umso wichtiger ist es, Kunst und Kultur in ihren Gestaltungsformen zu fördern und den Menschen in ihrem Lebensraum zugänglich zu machen. Als Bank wollen wir dort beitragen, wo eine hochwertige Auseinandersetzung mit Kunst und Austausch mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen ermöglicht wird. Das Elevate Festival bietet eine solche Plattform und hat zugleich einen einzigartigen Zugang gefunden, um Menschen in ihrer Suche nach Idee, Sprache und Ausdrucksform zu begleiten. Ein steirisches Pionierprojekt, das wir als Sponsor auch dieses Jahr wieder sehr gerne unterstützen."

GD MMag. Martin Schaller

Raiffeisen-Landesbank Steiermark