Review: Day Two – Technologie / Energie / Ressourcen
Saturday,22 Oct 11 14:00Mit dem Workshop „Power to the People?“ eröffnete Mona Bricke von der deutschen Aktionsgruppe gegenstrom gestern das Diskursprogramm rund um Technologie, Ressourcen und Energie. Im Mittelpunkt standen der Bruch mit der bisherigen Energiepolitik und ein Umdenken in Richtung einer Energiedemokratie und Vernetzung.
"Von der Knappheit zur Fülle?" war dann das Thema einer Diskussion rund um den Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten. Neue Technologien, die erst Wohlstand versprochen haben, scheinen jetzt die Zerstörung der Ökosysteme voranzutreiben. Crandle to Crandle und Permakultur stellen einen Gegenstrom zu dieser Entwicklung da – jedes Produkt soll nach dem Gebrauch wieder in den natürlichen oder technischen Kreislauf eingebracht werden.
Bringen uns neue Technologien überhaupt einen Gewinn, oder sind die raschen Entwicklungen schon gefährlich für die Gesellschaft? Sollte man sie der Bevölkerung zugänglich machen, oder muss man die Menschheit vor ihrem Halbwissen und der falschen Verwendung schützen und Grenzen ziehen? Diese Fragen diskutierten Mark Stevenson, Pat Mooney, Karen Kastenhofer und Niels Boeing um 16:00 vor einem gefüllten Zuschauerraum im Forum Stadtpark. Stevenson forderte dabei eine offene Nutzung der Technologien und die Diskussion mit möglichst vielen Menschen über die Entwicklung – denn es liegt im Wesen des Menschen, Dinge auszuprobieren, zu scheitern und es wieder zu versuchen. Auch ein besseres Zusammenleben in der Gesellschaft ist seiner Meinung nach durch Technologie möglich, wenn man beginnt die Ideen und Visionen der Menschen umzusetzen. Damit stößt er auf den Widerspruch von Pat Mooney, der erklärt Technologien würden benutz um die Mächtigen an der Macht zu halten und das der offene Zugang ein gefährliches Ende nehmen könnte. Auch Karen Kastenhofer schließt sich dieser Aussage an; man könne eine Technologie manipulieren und missbrauchen, noch bevor man sie versteht. Niels Boeing beschreibt eine Technosphere, in der wir bereits jetzt leben und die uns ständig umgibt. Einig war man sich darin, dass der technische Fortschritt nicht aufzuhalten ist, wir können nur entscheiden, in welcher Form wir daran teilhaben und welche Werte eine Gesellschaft braucht, um mit dieser Entwicklung umgehen zu können.
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Neue Technologien und Ideen brauchen wird die Menschheit schon bald im Bereich der Energieproduktion. Die Öl-, Gas- und Kohlereserven der Erde neigen sich dem Ende zu, die Nutzung von Atomenergie ist seit der Katastrophe in Fukushima noch umstrittener. Über mögliche Ansätze wurde diskutiert. Zur Sprache kamen die Idee der Energiedemokratie von Mona Bricke, Solaranlagen der Firma S.O.L.I.D von Christian Holter, oder die Vision der Energieautarkie von Ernst Schriefl.
Den Abschluss des Diskursprogramms bildete der Film „plug and pray“ von Jens Schanze, der dann auch live auf die Bühne kam, um zu seiner Dokumentation über die Entwicklung im technischen Bereich Stellung zu nehmen. Die Fortschritte in den Bemühungen den Menschen so detailgenau wie möglich nachzubauen sind enorm und stellen uns vor eine Frage der Humanität und Ehrfurcht vor Leben und Tod.
In eine Mischung aus Avant Pop, House, Techno und Electro tauchten die Elevate-Besucher_innen in der Nacht in den Höhlen des Dom im Berg ein. Künster_innen wie Planningtorock, Holy Other, Kyle Hall und Acid Mothers Temple spielten an vier verschiedenen Locations. Einen Einblick in die Auftritte des Abends geben die Musikvideos, produziert von Student_innen der FH-Joanneum:
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Informationen zum Programm der nächsten Tage, Fotos und Videos vom Festival finden sich hier.